Normale vs. krankhafte Angst – wie du sie leicht unterscheidest

krankhafte Angst

Wann ist Angst nicht mehr hilfreich, sondern hinderlich?

Angst ist eine fundamentale Emotion, die tief in der menschlichen Natur verwurzelt ist.

Sie ist ein Überlebensmechanismus, der uns warnt und vor potenziellen Gefahren schützt.

Diese grundlegende Angst ist lebensnotwendig und dient als Warnsignal, das uns dazu anhält, vorsichtig zu sein und Risiken zu vermeiden, die uns Schaden zufügen könnten.

Doch es gibt einen Punkt, an dem Angst ihre Schutzfunktion verliert und zu einer Belastung wird.

Wenn Angst übermäßig und unverhältnismäßig zu den tatsächlichen Umständen wird, kann sie sich zu einer pathologischen Angst entwickeln.

Wenn jemand eine krankhafte Angst hat, erlebt er oft eine verzerrte Wahrnehmung der Realität.

Sie schätzen Gefahren ganz anders ein als gesunde Menschen und können alltägliche Situationen als bedrohlich empfinden und mit intensiven Angstreaktionen darauf reagieren.

Diese krankhafte Angst führt dazu, dass Betroffene bestimmte Orte, Aktivitäten oder soziale Interaktionen meiden, um die Angstgefühle zu umgehen.

Dieses Vermeidungsverhalten kann zu einer Einschränkung der Lebensqualität führen, da es die Betroffenen daran hindert, ein erfülltes und aktives Leben zu führen.

Die Auswirkungen krankhafter Ängste

Die Auswirkungen einer pathologischen Angst sind nicht nur auf die psychische Gesundheit beschränkt.

Sie können auch zu physischen Symptomen wie Herzrasen, Zittern, Schweißausbrüchen und Müdigkeit führen.

Diese körperlichen Reaktionen sind eine Manifestation der inneren Unruhe und können die krankhafte Angst weiter verstärken.

Die ständige Angst und Sorge kann zu einem Gefühl der Hilflosigkeit führen, das die Betroffenen in einen Zustand der Isolation treibt.

Sie können sich von Freunden und Familie zurückziehen, was wiederum zu Spannungen und Konflikten in diesen Beziehungen führen kann.

Wenn alle Lebensbereiche betroffen sind, entsteht ein Leidensdruck. Man fühlt sich unglücklich, unsicher, ist nicht mehr so leistungsfähig und weniger selbstbewusst.

Im Berufsleben kann eine krankhafte Angst beispielsweise zu Konzentrationsschwierigkeiten, verminderter Produktivität und Fehlzeiten führen.

Dies kann die berufliche Entwicklung beeinträchtigen und zu weiterem Stress und Unzufriedenheit beitragen.

In schweren Fällen kann eine Angststörung so lähmend sein, dass sie die Fähigkeit einer Person, alltägliche Aufgaben zu bewältigen, stark beeinträchtigt.

Dies kann zu einem Teufelskreis führen, in dem die Angst die Lebensführung beeinträchtigt und die daraus resultierenden Probleme wiederum die Angst verstärken.

Hat sich eine krankhafte Angst entwickelt?

Folgende Beispiele helfen bei der Einschätzung, ob sich eine krankhafte Angst entwickelt hat:

  • Die Angst schränkt die Lebensqualität stark ein und mindert die Lebensfreude
  • Die Angst dominiert während der meisten Zeit des Tages die Gedankenwelt
  • Es entstehen Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen aufgrund von Sorgen und Ängsten
  • Alltägliche Aufgaben werden zur Herausforderung und werden oft vermieden
  • Die Stimmung ist wegen den Ängsten getrübt, man fühlt sich traurig und hoffnungslos
  • Ein Zustand innerer Anspannung und das Empfinden, in der eigenen Lage gefangen zu sein, macht sich breit
  • Häufige körperliche Beschwerden wie Herzklopfen, Schweißausbrüche, Zittern oder Atemnot ohne medizinische Ursache sind beobachtbar
  • Es findet ein Rückzug von sozialen Aktivitäten statt und Kontakte mit Freunden und Familie werden vermieden

Angsterkrankungen stellen also eine ernsthafte Herausforderung für die Betroffenen dar, die oft durch die späte Erkennung und Behandlungssuche verschärft wird.

Dies liegt daran, dass viele Menschen zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, bis der Leidensdruck unerträglich wird.

Diese Verzögerung kann die Behandlung komplizierter machen, da sich die Angstsymptome verfestigen und resistenter gegenüber Veränderungen werden.

Obwohl Angststörungen eine komplexe Behandlung erfordern können, sind sie dennoch mit einem angemessenen therapeutischen Ansatz, der Psychotherapie und gegebenenfalls medikamentöse Behandlung umfasst, effektiv behandelbar sind.

Die kannst du im Beitrag Psychotherapie und medikamentöse Therapie nachlesen. 

Es ist entscheidend, dass das Bewusstsein für die Früherkennung von Angststörungen geschärft wird und dass die Menschen ermutigt werden, frühzeitig Unterstützung zu suchen.

Dies kann nicht nur den Heilungsprozess beschleunigen, sondern auch dazu beitragen, das Stigma zu verringern, das leider immer noch mit psychischen Erkrankungen verbunden ist.

Was kannst du selbst gegen krankhafte Angst machen?

krankhafte Angst

Wenn man nicht gleich eine Therapie in Anspruch nehmen und selbst etwas gegen seine krankhafte Angst tun möchte, ist der erste Schritt zur Besserung das Erkennen und Akzeptieren des Problems.

Dies erfordert Mut und Selbstbewusstsein.

Es ist ein Zeichen von Stärke, sich einzugestehen, dass man Hilfe benötigt.

Entspannungstechniken wie tiefe Atemübungen, Meditation oder Yoga können eine große Hilfe sein, um den Geist zu beruhigen und die Angst zu lindern.

Sie können als Teil eines täglichen Rituals praktiziert werden, um langfristige Vorteile zu erzielen.

Es ist auch hilfreich, sich schrittweise den Situationen zu stellen, die Angst auslösen.

Die Idee dahinter ist, dass die Angst mit der Zeit nachlässt, wenn man lernt, dass die gefürchteten Ereignisse meist nicht eintreten.

Dies geht bereits mit fünf einfachen Schritten.

Es ist entscheidend, sich daran zu erinnern, dass der Weg zur Überwindung der Angst individuell ist.

Was für eine Person funktioniert, muss nicht unbedingt für eine andere wirksam sein.

Daher ist es wichtig, geduldig zu sein und verschiedene Strategien auszuprobieren, um herauszufinden, was am besten hilft.

Wichtig ist, dass man nicht aufgibt und weiterhin nach Lösungen sucht, um die Angst zu bewältigen.

Letztendlich ist die Methode, mit der man seine Angst bekämpft, weniger wichtig als die Tatsache, dass man aktiv wird.

Es ist von größter Bedeutung, Schritte zu unternehmen, um zu verhindern, dass die Angst zu einem permanenten Zustand wird.

Ob durch professionelle Hilfe, Selbsthilfegruppen oder persönliche Strategien – das Ziel ist es, ein erfülltes Leben ohne die Einschränkungen durch Angst zu führen.

Jeder Schritt, klein oder groß, ist ein Fortschritt in die richtige Richtung.

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